Offizielle Beschreibung des Perro de Pastor Mallorquin / Ca de Bestiar / Mallorca-Schäferhund
Ursprungsland ...................... Spanien Standardnummer .................. 321 Widerristhöhe ...................... Rüden: 66-73 cm, Hündinnen: 62-68 cm Gewicht ................................. ca. 35 - 45 kg
Verwendung ........................ Hüte-, Wach- und Schutzhund.
FCI-Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde) Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde) Sektion 1: Schäferhunde Ohne Arbeitsprüfung
Beschreibung: Pastor Mallorquin / Ca de Bestiar / Mallorca Schäferhund
Hund von leicht konvexem Profil, gross, aber ohne Übertreibung, und von mittlerem Gewicht. Er ist vollständig schwarz oder schwarz mit weissem Brustabzeichen, gut proportioniert, rustikal, kräftig, muskulös, robust und behände
Rassemerkmale des Pastor Mallorquin / Ca de Bestiar
Die Rüden dieser Rasse können bis zu 45 kg wiegen, die Weibchen bis zu 35 kg. Seine Widerristhöhe erreicht 73 Zentimeter, das der Weibchen 68 Zentimeter. Sein Fell ist dem Standard nach kurz und schwarz. Es gibt auch welche mit langem Fell, auch weiß mit bunten Flecken, aber eher selten. Manche tragen eine ‘weiße Krawatte’ auf der Brust. Der Kopf des Pastor Mallorquin ist dreieckig-breit und groß, sein Schnauze ist lang und kräftig. Er hat honigfarbene, braune Augen mit intelligentem und geheimnisvollem Ausdruck. Seine Ohren liegen fröhlich dreiwinklig und seitlich an. Sein kräftiger Körper ist gut proportioniert. Er hat lange und breite Pfoten, um sicher zu laufen. Seine Rute ist vom Ansatz her kräftig, lang, ohne den Boden zu berühren.
Der Pastor Mallorquin kann 14 Jahre alt werden. Er wird nur langsam erwachsen, von seiner Statur her und mental. Physisch jedenfalls ist er mit drei Jahren ausgewachsen.
Wesen & Charakter
Dieser ruhige, edle, treue und sehr intelligente Schäferhund mag wohl im ersten Moment Fremden gegenüber ein wenig skeptisch sein, doch diese Skepsis legt sich in der Regel schnell. Er nähert sich wohlerzogen fremden Menschen, schließt dann gerne Freundschaften, schmeichelt sich bei ihnen ein und fordert Streicheleinheiten, schaut auf seine Bezugsperson mit einem Blick, der da sagt: “Sieh mal, wie toll ich gekrault werde”. Seine liebe, treue Seele schaut aus ihm heraus. Er passt bestens auf “seine Familie” auf. Das bedeutet auch auf andere Haustiere, die im Familienbund leben. Er ist ein Beschützer- und Wachhund. Er bellt auch schon einmal auf, wenn jemand an die Pforte kommt oder ihm etwas nicht passt, oder auch wenn er meint, einen Streit zwischen anderen Tieren schlichten zu müssen. Aber aggressiv ist er nicht. Der Pastor Mallorquin ist in seiner Art außergewöhnlich liebenswürdig. Er hört sehr gut auf seine Bezugsperson, nicht auf andere, solange seine Bezugsperson zugegen ist. So soll es sein. Er hängt an seinem Menschen. Der ist ihm am allerwichtigsten. Er ist ihm ein treuer Geselle bis zum Tode. Sehr eifersüchtig ist er, aber ohne dabei aggressiv zu werden. Krault sein Mensch einmal ein anderes Tier, so fordert er ebenfalls Liebkosungen ein. Wenn er von jung an darauf erzogen wird, allein sein zu müssen, toleriert er auch später Abwesenheiten seines Besitzers. Sollte es eine Rasse nur für den Menschen geben, ist diese die ideale Gesellschaft.
Aktivitäten mit dem Ca de Bestiar
Am allerbesten sind Aktivitäten an der frischen Luft. Laufen, klettern, wandern, schwimmen. Alle Arten von Aktivitäten findet er überaus prima. Er ist ein durchaus tapferer Kamerad und kann kräftig gefordert werden. Er ist in seinem Edelmut selbstständig und unabhängig, möchte ganz einfach nun das tun, wonach ihm der Sinn steht. Er signalisiert, dass er gerade einen ganz eigenen Willen hat. Jeder Besitzer wird schon wissen, wie er das auffassen möchte, ob er mal ein Auge zudrückt und ihm freien Lauf lässt. Wenn man ihn aktiv trainiert, so klappt es dennoch bestens und ganz ohne Leckerlis. Der Pastor Mallorquin ist überaus gelehrig und fügsam. Als Belohnung mag er qualitätvolle Leckerlis, vor allem aber Liebkosungen, und er hört auf seine ‘Sitz’- und ‘Komm’-Befehle. Vielleicht findet er es völlig blödsinnig, am Straßenrand ‘Sitz’ zu machen, um gleich danach wieder aufzustehen, und er fragt sich, was sein Mensch für alberne Ideen hat. Man kann seine Gedanken in seinen Augen lesen - er folgt trotzdem.
Geschichte & Herkunft
Wie der Pastor Mallorquin einst nach Mallorca gelangte, ist unklar. Seine Pfoten sollen zur Zeit der Wiedereroberung mit Jaime, I (1208-1276) den Boden der Insel betreten haben.
Die Rasse Ca de Bestiar ist sehr alt. Das genaue Alter kann nicht bestimmt werden.
Übersetzt bedeutet der Name Ca de Bestiar „Viehhund“. Herden zu hüten war lange Zeit seine hauptsächliche Tätigkeit. Der Ca de Bestiar agierte dabei unabhängig und völlig autonom. Auf den Inseln gab es früher kaum Zäune.
Die Bauern zeigten den Hunden die Grenzen, wo die Tiere hin durften und wo nicht, und ließen sie dann allein. Sie schauten nur alle paar Tage nach dem Rechten, verließen sich sonst völlig auf den Hund. Diese Unabhängigkeit, das Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, Initiative zu ergreifen, sind noch heute ausgeprägte Wesensmerkmale der Rasse.
Der Ca de Bestiar ist kein hoch spezialisierter Hund, eher ein Generalist. Seine Aufgabe war das Hüten der Herden. Er hielt sie zusammen und trieb sie in vorgegebene Gebiete.
Der Hund beschützte das Vieh vor streunenden Hunden und Dieben. Der Ca de Bestiar war und ist auf den Balearen ebenso als Wachhund für Haus und Hof beliebt.
Quelle: haustierratgeber.de; tierisch-verliebt.de; vdh.de
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